Beta-Faktor

Beta-Faktor in der Unternehmensbewertung

Um eine risikoäquivalente Bewertung eines Unternehmens durchzuführen, ist es entscheidend, den zu diskontierenden Zahlungsstrom (z. B. Free Cash Flow, Jahresüberschuss) mit einem passenden Zinssatz zu bewerten, der das individuelle Risiko des Unternehmens angemessen abbildet. Diese Risikoprämie wird nicht pauschal angesetzt, sondern orientiert sich präzise an der Risikostruktur des bewerteten Unternehmens.

 

Was ist der Beta-Faktor?

Der sogenannte Beta-Faktor (auch: Beta-Koeffizient; β ) ist ein zentrales Maß für das systematische Risiko eines Unternehmens im Vergleich zum Gesamtmarkt. Er wird im Rahmen des Capital Asset Pricing Model (CAPM) verwendet, um die unternehmensspezifischen Eigenkapitalkosten (siehe: Kapitalisierungszins) zu bestimmen.

  • Beta > 1: Das Unternehmen reagiert überdurchschnittlich sensibel auf Marktbewegungen. Es gilt als risikoreicher, aber auch mit höherem Renditepotenzial.
  • Beta < 1: Das Unternehmen reagiert weniger stark auf Schwankungen am Kapitalmarkt. Es wird als stabiler bzw. defensiver wahrgenommen.
  • Beta = 1: Die Unternehmensentwicklung entspricht im Durchschnitt der allgemeinen Marktentwicklung.

Beispiel: Ein Beta-Faktor von 1,5 bedeutet, dass das Eigenkapital des Unternehmens im Schnitt um 1,5 % steigt oder fällt, wenn der Gesamtmarkt sich um 1 % verändert.

 

Wie berechnet sich die unternehmensspezifische Risikoprämie?

Die Risikoprämie des Unternehmens wird berechnet, indem man den Beta-Faktor mit der erwarteten Marktrisikoprämie multipliziert:

Risikoprämie = β × (Marktrendite − Risikofreier Zins)

Diese Prämie fließt in die Berechnung der Eigenkapitalkosten ein und ist Teil des Diskontierungssatzes im DCF-Verfahren oder im Ertragswertverfahren.

 

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